Demonstrativer Spaziergang am 1.Mai 

Zur Demonstration konnte ich heute leider nicht gehen, ich war am Tag der Arbeit tätlich beschäftigt. So entschloss ich mich, eine Demonstration für Natur und Umwelt durchzuführen. Die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen hielt sich in Grenzen. Das Recht auf Bewegung ist als Grundtätigkeit in unserer Welt verschwunden. 

Um 11Uhr wollten wir starten, eine halbe Stunde später ging es los. 

Das war unser Spazierganggebiet. 

Bei schönem Wetter machten wir uns auf den Weg. 

Lebhaft, rennend waren die kleinen unterwegs, bedächtig die Großen. Solch eine Tour hatte ich hier schon lange nicht mehr unternommen. Die Zeiten ändern sich und die Zeit zum Wandern fehlt. 

Stadtkinder und wenig gewöhnt, 11km werden zum gefühlten Tagesmarsch. 

Immer wieder eingestreute Pausen erzeugten Gutfühllaune, Äpfel, getrocknete Aprikosen und Rosinen unterstützten mich. 

Kleine Bachläufe mussten überquert werden und Hügel erklommen werden. 

Ameisen, Spinnen, Käfer, Eidechsen und als Krönung eine Ringelnatter, die Natur zeigte viel um zu begeistern und zu ängstigen. 

Wege suchend und Wege findend kamen wir mal schnell mal langsam voran. Eine längere Pause wurde genutzt um zu essen und zu schnitzen. Obwohl ich mich verlaufen hatte, kamen wir dort an, wo ich diese Pause machen wollte. Im Anschluss hatten alle einen Stock, mit dessen Hilfe jedes Wildschwein erlegt oder in die Flucht gejagt werden konnte. 

Auf der Landstraße bewegten wir uns dann Richtung Eisdiele. Ich musste mich immer mehr zurückfallen lassen. Ein Junge wollte und konnte auch nicht mehr. Seine Bewegung in der Vergangenheit war die vom Sofa zum Kühlschrank und zurück. 

Mit viel Zeit schafften wir es schließlich doch zum Eis und viel Soft glitt meinen Hals herunter. 

Nach der Umrundung des Sees waren wir fast am Ziel. Es wurden noch Bucheckern gefunden und gegessen, die letzten Überredungskünste eingesetzt und dann erfolgte ein lauter Aufschrei der Erleichterung. Cuma war angekommen. Nie wieder wird er wandern gehen, auch nicht mit Eis. 

Für mich war dann auch schon fast Dienstende. Noch eine Zecke entfernt, Abendbrot vorbereitet und gegessen. Dann ging es ab nach Hause. 

Klara rief voller Freude durchs Haus als ich unten klingelte. Solch eine Freude ist einfach schön. Ich brachte sie ins Bett, schmierte Luise Brote fürs Abendessen. Meine Mutter wollte auch noch mit mir reden. Nebenbei vertilgte ich eine Tafel Schokolade, die Lieblingsschokolade meiner Oma. 

Mit Gregor noch auf seinem Teppich gespielt und ein wenig Dreisamkeit mit Luise. Auf Toilette schnell noch die Berichte vom AfD Parteitag von Extra3 und der heute-show geschaut, Bericht geschrieben, Rezepte an meine Mutter verschickt und den Tag im Bett beendet. 

Tipps und Co 

Es ist traurig wie der 1.Mai immer mehr als Fest und Party gefeiert wird und eine politische revolutionäre Demonstration in Berlin als störend empfunden wird. Das spiegelt auch die Veränderung im Wohnumfeld von Kreuzberg wieder. Die neuen Anwohner wollen eine Familienfeier, dass ist der 1.Mai aber nun mal nicht. Dieser Kampftag der werktätigen Beschäftigten wird so immer mehr zum Partytag, zur SPD Laberbühne und inhaltslosen Veranstaltungen. 

Ich bin gegen Angriff auf Polizisten und ungerechtfertigte Sachbeschädigung aber für klare Worte und ein Zeichen gegen das Kapital. 

Mit uns nicht! 

Ein Kommentar zu „Demonstrativer Spaziergang am 1.Mai 

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